Kakao +++ Kulturhistorische Ausstellung im Haus Peters +++ vom 25. Oktober 2014 +++ bis 22. Februar 2015 +++
21. Oktober 2014 von pressemitteilung
3000 Jahre Kakao – von Mexiko in alle Welt – Eine kulturhistorische Ausstellung im Haus Peters
In der Herbst-Wintersaison zeigt das Haus Peters mit seinem historischen Kolonialwarenladen eine kulturhistorische Ausstellung rund um das Thema Schokolade und Kakao.
Die Geschichte von Kakao und Schokolade beginnt in Mesoamerika, im Land der Maya-Indianer, vor mehr als 3000 Jahren. Dorthin wurde der wilde Kakaobaum aus Südamerika gebracht; noch ist nicht genau bekannt, wie das geschah. Im Maya-Land wurde er jedoch erstmals kultiviert. Man hat es dort verstanden, in den feucht-heißen Waldgebieten Kakaobaum-Plantagen anzulegen. Aus den Früchten holten die Bauern die Kerne heraus und bereiteten sie in einem langen Prozess der Fermentierung, Trocknung und Röstung auf. So stellten die Maya schließlich die Grundmasse für das Getränk und für die Schokoladenpaste her.
In Zentralamerika und Mexiko wurde diese Paste nochmals verfeinert und mit unterschiedlichen Zutaten zu besonders geschätzten Speisen und Getränken weiter verarbeitet.
Bei den Maya, vor allem aber auch bei den anderen indianischen Völkern, die den Kakao von ihnen erhandeln mussten, war er wegen seines hohen Wertes vor allem für die Festtafeln der Herrscher und Adligen vorgesehen. Kakao ist jedoch nicht nur ein Genussmittel gewesen. Bei den Indianern diente er sogar als Heilmittel und noch bis in die koloniale Zeit hinein waren Kakaobohnen auch ein Zahlungsmittel.
Kakao ist ein unerschöpfliches Thema, das viele Lebensbereiche berührt. Ein Nahrungsmittel, das nicht nur – wie hier gezeigt – in der Botanik und der Wirtschaft, sondern auch in der Medizin zu finden ist, in der Kunst und in der Religion.
Kulturgeschichtlich betrachtet, ist der Kakao ein ideales Beispiel für imaginäre Reisen durch Zeit und Raum. Überall findet man seine Spuren. Besonders in Europa gehört er in Form eines süßen Getränks, als Schokoladentafel oder als Backzutat seit vielen Jahren zum Alltag. In jedem Lebensabschnitt kann man etwas mit Schokolade oder Kakao verbinden. Da sind die vielen Erinnerungen an persönliche Erlebnisse, die im Gedächtnis haften bleiben und beim Genuss von Kakao wieder emportauchen.
Kakao ist hierzulande “heimisch” – aus der ehemals “exotischen” Frucht aus fernen Landen ist ein für uns alltägliches Produkt geworden.
Die Ausstellung „3000 Jahre Kakao – von Mexiko in alle Welt“ soll einen Einblick in die Historie des Kakaos geben, indem sie den Bogen über die Kontinente und Zeitalter bis in unsere Gegenwart spannt. Im ehemaligen Kolonialwarenladen des Haus Peters wird diese spannende Geschichte durch Texte, Fotos und Objekte präsentiert und erinnert so auch an die gute, alte Zeit, als Kakao auch hierzulande noch ein Luxusartikel war.
Die Ausstellung stammt aus den Sammlungen der Ethnologinnen und Lateinamerikaforscherinnen Katrin Müller de Gámez M.A., Berlin, und Prof. Dr. Ursula Thiemer-Sachse, Potsdam.
Eröffnung: 25.10., 15 Uhr; Einführung: Katrin Müller de Gámez M.A., Berlin, Führung durch die Ausstellung: Prof. Dr. Ursula Thiemer-Sachse, Potsdam
Ausstellungsdauer: 25.10. – 22.2.2015
Weitere Termine im Ausstellungszeitraum:
7.11.: Horst-Janssen-Menü im Roten Haubarg. Mit Lesung der Janssen-Expertin Angelika Gerlach. Anmeldung unter Tel.: 04864-845
15.11., 15 Uhr: Schokoladenverkostung und Zuckerdosenauktion aus der Sammlung von Angela Schmidt
Haus Peters
Dörpstraat 16, 25882 Tetenbüll
Tel.: 04862/681; Fax: 04862/103028; Mail: post@hauspeters.info
Öffnungszeiten:
Jan./Febr. nur Sa./So.: 14 – 18 Uhr
Sonst Di. – So.: 14 – 18 Uhr
Juni – Sept.: Di. – So.: 11 – 18 Uhr
Feiertage geöffnet außer Karfreitag, Heiligabend, 1. Weihnachtsfeiertag, Silvester
Gruppen u. Führungen n.V. / Eintritt frei
Kurzporträt:
Das Haus Peters beherbergt einen ehemaligen Kolonialwarenladen aus dem Jahre 1820.
Es ist ein Museum ganz besonderer Art mit dem historischen Laden, der auch heute noch als Verkaufsraum für zahlreiche Produkte dient, mit einer Galerie und wechselnden Ausstellungen. Zum Haus gehören mehrere Sammlungen rund um die historische Landhökerei sowie Eiderstedt-Fotografien (1904-1936) von Theodor Möller, einem der bedeutendsten Fotografen Schleswig-Holsteins.
In der Giebelstube befindet sich außerdem das einmalige „Horst Janssen Zimmer“ mit Exponaten des bekannten Grafikers aus der „Eiderland-Mappe“ und dem „Janssenhof“.
Ein Bauerngarten mit seinen für die Region typischen Stauden und Sommerblumen lädt zum Verweilen ein.
In den übrigen Räumen des Hauses finden regelmäßig Sonderausstellungen zu Gegenwartskunst und Kulturgeschichte statt.
Der historische Kaufmannsladen mit seiner gut restaurierten Einrichtung ist die wohl älteste, an ihrem Ursprungsort erhaltene, ländliche Hökerei in Schleswig-Holstein.
Das Haus der Familie Peters, gebaut um 1760 und von etwa 1850 bis 1955 Wohntrakt eines ehemaligen Haubargs, stellt ein wichtiges kulturhistorisches Baudenkmal dar, das Zeugnis gibt vom dörflichen Leben im 18. und 19. Jahrhundert. Der Kaufmannsladen wurde noch bis 1924 von der Familie Peters betrieben.
Neben der originalen biedermeierlichen Ladenausstattung besitzen auch Küche und Wohn- und Schlafstube weitgehend das gründerzeitliche Mobiliar der ehemaligen Hausbesitzer.
Der Besucher hat hier die seltene Gelegenheit, Wohnen und Arbeiten im Umfeld von Dorf und Landschaft, dem Einzugsgebiet der ehemaligen Kundschaft des Ladens, zu erleben.
1991 wurde der Förderverein Haus Peters e.V. gegründet und das Haus in ein kulturelles Zentrum der Region umgewandelt.